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Hezzel (LV)

Info

(facebook) Hezzel is an industrial alter-ego of ambient project macabro, hailing from Rīga, Latvia. The project was started in 2008 and features a mixture of various elements of harsher electronic music from melodic passages to distorted heavy beats.

(http://alternativmusik.de/rezensionen/hezzel-exposure/) Hezzel – Exposure

Na das wird ja was, wenn man direkt auf dem Album mit schiefen disharmonischen Tönen begrüßt wird, wie es Hezzel auf dem Album Exposure machen, nur um dann langsam aber sicher in rhythmischere Gefilde zu wechseln. Veröffentlichte das aus Lettland stammende Projekt bislang nur bei Netlabels, erscheint mit Exposure das erste Album in physischer Form. Zu bieten bekommt man etwas, das man grob zwischen IDM und Rhythm’n’Noise einordnen könnte, aber einer Zuordnung verweigert man sich letztendlich dadurch, dass man immer wieder Richtungswechsel innerhalb der Musik vornimmt, die einen auch mal die Struktur der einzelnen Lieder aus den Augen verlieren lassen.

Schon der erste Track, der mit Disharmonien anfängt, weist auf einmal Choräle auf, noisige Elemente gibt es dagegen bei I will hang, die mal durch Fiepsen, mal durch mechanische Klänge erzeugt werden, um dann irgendwann kombiniert zu werden und mit Fuckstep schafft man einen krachigen Dubstep-Titel, der gleichzeitig eine Parodie davon ist, indem man zwar immer wieder seine Strukturen verwendet, aber genau so ins Leere laufen lässt. Mit Second chance bekommt man sogar einen Ambient-Track zu hören, der gegen Ende immer rhythmischer wird und mit Lay low bekommt man einen Eindruck davon, wie tiefenentspannt Noise doch sein kann. Mit Leider nicht gibt es dagegen Schlachthof-Atmosphäre, während Test negative technoid wirkt und Wither fast so verspielt wirkt, als könnte es im Kinderprogramm laufen. Und bevor man mit Happy faces das Album elegisch zu Ende gehen lässt, schneidet man mit Cannot see noch einmal am Nervenkostüm des Hörers.

Hezzel schaffen es, eine durchaus kreative und eigene Herangehensweise an den Tag zu legen, die zwar immer wieder typische Industrial-Passagen aufweist, diese aber immer wieder auflockert und durch unerwartete Einwürfe und Wendungen zu überraschen weiß. Ein mehr als gelungenes Album.